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Palladium — (Atomgewicht 106,42)

Palladium ist ein Begleiter des Platin in dessen Erzen. Platin fand anfangs des 19. Jahrhunderts wegen seiner Beständigkeit gegen Schwefelsäure praktisches Interesse.
Beginns des 19. Jahrhunderts begann die Untersuchung der bei Auflösen des Platinerzes (das damals schwer zu beschaffen war!) verbleibenden Rückstände.

Wollaston von der Ausbildung her Arzt, lebte seit 1800 in London als Privatmann. Er trieb physikalische und chemische Untersuchungen. So schuf er das Reflexionsgoniometer, mit dem der Winkel zwischen Flächen von Kristallen (in Polyedern) bestimmt werden konnte. Eine Einrichtung, die bis in die Mitte des 20. Jahrhunderts in der »Klötzelkunde« (Kristallstrukturlehre) interessant und nötig war.

Als er über eine größere Menge Platinerz aus Sibirien verfügte untersuchte er dieses Material.
Beim Auflösen von Platinerz in Königswasser bleibt ein Rückstand übrig. (im Rückstand verbleiben Osmium, Iridium, Rhodium, Ruthenium).

Wollaston untersuchte zunächst die Lösung, die vorwiegend Platin enthält. Wollaston, W.H.: Philos.Trans.Roy.Soc. [London]. London 94 1804 S 419 - ibid 95 1805 S 316
Das im Überschuss von Königswasser gelöste des Platinerzes rauchte er ab, um den Säureüberschuss zu entfernen. Neben reichlich [PtCl6]2- war darin (das bislang unerkannte) [PdCl6]2- enthalten. Danach lag in wässriger Lösung neben [PtCl6]2- das Pd2+ vor. Durch Zusatz von Hg(CN)2 blieb die H2[PtCl6] in Lösung. Das Palladium-Ion fiel als Zyanid aus. Der amorphe, gelblich-weiße Niederschlag von Pd(CN)2 war in Salzsäure (HCl) schwer und in Ammoniak (NH4OH) leicht löslich. Wollaston erhitzte diesen Niederschlag, wobei sich das Pd(CN)2 zersetzte und er erhielt ein silbrig-weißes Metall.
Diesem 1803 entdecktem Metall gab er den Namen nach dem gerade von Wilhelm Olbers 1802 entdecktem Planetoiden Pallas: Palladium.

Praktische Bedeutung

haben die Platinmetalle - insbesondere natürlich das Platin als Schmuck, da sie nicht schwarz werden wie Silber, das mit Schwefelverbindungen aus der Luft schwarzes Silbersulfid bildet und seinen silbrig-weißen Glanz verliert.
Die Einsatzmenge in der schmuckindustire wird allerdings durch den wachsenden technischen bedarf relativ geringer. Palladium wird insbesondere in der Katalyse und in der Elektrotechnik, im Instrumentenbau und der Labortechnik, aber auch für Bimetalle in der Temperaturmessung und als Legierungsbestandteil für Zahnfüllungen benutzt. Der Einsatz von Palladium wird durch den Preis begünstigt, der nur etwa bei 20% des Platinpreises liegt.
Auch im Katalysator für Autoabgase spielen die Platinmetalle die wichtigste Rolle.

Vorkommen der Platinmetalle

Platinmetalle kommen sowohl in "primären" als auch "sekundären" Lagerstätten vor: in Ontario (Canada), in Transvaal (Südafrika) als Sulfide in Kupfer-Nickel-Erzen. Durch Verwitterung und Ausschwemmung in sekundären Lagerstätten: Kolumbien, im Ural (Russland). Inm Ural gab es 1843 einen Einzelfund eines Klumpens von 12 kg. Wegen der günstigen Bedingungen der Funde im Ural wurden vom russischen Finanzminister Edgar F. Kankrin 3-, 6-, 12-Rubel-Münzen geprägt in einer Gesamtmenge von 14.500 kg Platin.
Gedingenes Platin ist eine Quelle, aber auch folgende Minarilien finden sich:

Entsprechend der chemischen Verwandtschaft werden Platinbegleiter zunächst als Legierungen "Platin-Iridium" (Platin, Iridium, Rhodium, Palladium) einerseits und andereseits als "Osmium-Iridium" erhalten (Osmium Iridium, Rhodium, Ruthenium) erhalten. Rohplatin wird aus gediegenen Erzen durch Waschen und sedimentation gewonnen. Aus gold-, nickel- und kupferhaltigen Erzen werden Platinmetalle durch Raffination aus dem Anodenschlamm gewonnen. Die Trennung des Platin und der Einzelkomponenten ist ein aufwendiger Prozess.
Zum Verständnis der Häufigkeit kurz eine Gegenüberstellung von mittleren Häufigkeiten in der Erdkruste.

MetallHäufigkeit (mg/t Erdkruste)
Platin5
Palladium10
Ruthenium1
Rhodium1
Osmium1
Iridium1
zum Vergleich:-
Eisen50.000.000
Kupfer70.000
Silber100
Gold5

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