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Wie korrekterweise der Glanz, bei der Farbe nicht mitgemessen wird

Da Farbe nach DIN 5033 T.1 als die strukturlosen Bezirke definiert sind, muss bei der Farbmessung, der »GLANZ« ausgeschlossen werden.

45°/ 0°: Zum einen richtet man die Lichtquelle unter 45° auf die Messfläche und beobachtet die Lichtmenge φ(λ), die dann bezogen auf die (Komplett-)Remission des Idealweiß φ0(λ) den Remissionsgrad R(λ) ergibt. Oder andersherum wird von oben (0°) bestrahlt und in 45° gemessen.

8°/ d: Die andere Messgeometrie   (die zudem auch eine Maßzahl für den Glanz ergeben kann)  
misst die gesamte remittierte Lichtmenge. Hierzu nutzt man die Ulbrichtsche Kugel, eine in der Lichtmesstechnik verbreitete Hohlkugel, die innen mit Bariumsulfat (BaSO4) ausgelegt ist. BaSO4 reflektiert im sichtbaren Bereich faktisch zu 100%.
Unten ist eine Öffnung um die Probe anzulegen. Im Zenit, bevorzugt allerdings etwas von der Mitte versetzt - bei 8° - ist die Beleuchtungsquelle aufgesetzt und dazu geflipt gewissermaßen in -8° ist die Glanzfalle, die geöffnet werden kann , damit der direkte (Spiegel-)Lichtstrahl austritt und die Messung nicht beeinflusst. Die von der Probenfläche remittierte Lichtmenge verteilt sich durch mehrfache Reflexion an der Kugelinnenfläche »gleichmäßig« und wird vom Messkopf der meist hinter einer Blende von der direkten Strahlung der Beleuchtungsquelle abgeschirmt ist. Aus praktischen Erwägungen wird dieser Aufbau gewählt, selbstverständlich ist auch diffuse Beleuchtung und eine Messung gegenüber der Probe experimentell richtig.

Durch Öffnen und Schließen der Glanzfalle: eine Maßnahme die bei verschiedenen Substraten nötig werden kann, lässt sich wiederum eine "Farbe mit Glanz" und eine "Farbe ohne Glanz" ermitteln und rechnerisch so eine Maßzahl für den Glanz.

Glanz ist letztlich der Quotient aus gerichteter φR(λ) und diffus φD(λ) reflektierter Lichtmenge. Eine Glanzzahl G = (φR(λ)/φD(λ)) nimmt sodann Werte zwischen 0 … 1 an.
Spiegelglanz meint: alles wird unter dem Einfallswinkel wieder abgeworfen: also maximal φR(λ) und φD(λ) sollte genauso groß sein, mithin   G = 1   - 100% Glanz oder 0% Matt.
Idealmatt meint: die auftreffende Lichtmenge φ0(λ) wird gleichmäßig in jede Richtung geworfen, es bildet sich eine Halbkugel gleicher Intensität. Die (etwa) in der Ulbrichtschen Kugel summierte Lichtmenge φD(λ) entspricht der wellenlängenabhängigen Gesamt-Remission R(λ) * φ0(λ) = φD(λ).
Für die gerichtete Lichtmenge gilt hingegen φR(λ) = R(λ) * φ0(λ) × W. Dabei solle W der Öffnungswinkel der Lichjtmessung sein, der idealerweise einen Winkel von 0° einnimmt.
Somit ergibt sich hier für φR(λ) = 0. Und der definierte Glanzquotient G = φR(λ)/φD(λ) erreicht den Wert 0/1   G = 0  : ohne Glanz - 100% Matt.

Für die Messung der reflektierten Anteile mittels eines Farbmessgerätes ist der Vergleich mit einem Probekörper nötig, der als 100% remittierend gelten kann. Und zwar im gesamten betrachteten Spektralbereich. Für sichtbares Licht, im Bereich der Augenempfindlichkeit von Violett 380 nm … 780 nm Tiefrot.
Idealweiß: Tabletten aus Bariumsulfat, die sodann auch »genügend matt« sind. Titanweiß zeigt schon einen zu starken Abfall zum Ultraviolett hin.
Probekörper aus PTFE (Polytetrafluorethylen = Halon - Teflon) swerden auf Grund der guten Streuung des Lichtes benutzt.

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